piwik no script img

Archiv-Artikel

das wichtigste Ruhestand schwankt

Arbeitsminister Müntefering (SPD) will die Rente ab 67 schon 2020 einführen. Die Union ist darüber gespalten

BERLIN ap/dpa/afp ■ Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) hat mit seiner Forderung, das Renteneintrittsalter schneller als bislang geplant auf 67 Jahre zu erhöhen, eine heftige Debatte ausgelöst. Müntefering sagte dem Magazin Focus, er könne sich für das Erreichen dieses Ziels „statt 24 Jahren auch 18 oder 12 vorstellen“. Dies würde die vollständige Umstellung im Jahr 2020 oder 2023 bedeuten. Zudem plädierte der Minister für einen weiteren Ausbau der privaten Altersvorsorge.

Kritik an Münteferings Vorstoß kam zuvorderst von den Gewerkschaften. IG-Metall-Chef Jürgen Peters lehnte eine Erhöhung des Renteneintrittsalters grundsätzlich ab. „Wenn man sich in der Sackgasse befindet, sollte man nicht auch noch die Geschwindigkeit erhöhen, sondern die Richtung ändern“, sagte er der BamS.

Aber auch in der Koalition wurde Unmut über Müntefering laut. CSU-Vize Horst Seehofer sagte im Bayerischen Rundfunk: „Ich finde, wir sollten in der Politik lernen, einmal gefasste Beschlüsse auch einzuhalten und nur dann zu verändern, wenn sich die Situation grundlegend verändert.“

Andere Unionspolitiker unterstützten dagegen den Arbeitsminister. So sagte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla in der ARD, eine frühzeitigere Umstellung auf die Rente ab 67 mache diese Rente auch frühzeitiger zukunftssicher. Hessens Ministerpräsident Koch erklärte in Bild: „Ich würde es begrüßen, ein von der Koalition und allen Fachleuten als richtig und notwendig erkanntes Ziel schneller anzusteuern.

Im Koalitionsvertrag ist vorgesehen, das Rentenalter von 67 Jahren ab 2012 schrittweise bis spätestens 2035 einzuführen.