das wichtigste : Südwest-Tarif steht
Arbeitskampf in den Kommunen Baden-Württembergs beendet. Einigung auf 39 Stunden Wochenarbeitszeit
STUTTGART ap ■ Die Verlängerung der Arbeitszeit auf 39 Stunden pro Woche in den baden-württembergischen Kommunen ist besiegelt. In einer zweiten Urabstimmung nahmen 67,56 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder die Tarifeinigung an, wie die Ver.di-Landesvorsitzende Sybille Stamm gestern mitteilte. Dies sei ein ehrliches Ergebnis. Die kommunalen Arbeitgeber und die Dienstleistungsgewerkschaft hatten sich am 5. April nach über acht Wochen Arbeitskampf auf eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit für die 220.000 Beschäftigten geeinigt.
Stamm sagte: „Wir haben materiell eine halbe Stunde verloren.“ Ab 1. Mai seien alle Beschäftigten wieder tarifgebunden. Ver.di hatte für den Erhalt der 38,5-Stunden-Woche gestreikt, die Arbeitgeber wollten die 40-Stunden-Woche durchsetzen. Stamm erklärte, die Gewerkschaft habe „politisch, moralisch und organisatorisch gewonnen“. Der Tarifvertrag läuft bis Ende 2009. Die Arbeitgeber hatten eine kürzere Laufzeit angestrebt. Für Auszubildende gilt weiterhin eine Arbeitszeit von 38,5 Stunden. Für Teilzeitbeschäftigte soll es keine Nachteile geben.
Es war der letzte Tarifstreit bei den Kommunen, nachdem sich die Tarifparteien in Hamburg und Niedersachsen bereits geeinigt hatten. In Hamburg wurde ein Gesamtvolumen bei der Arbeitszeit von 38,8 und in Niedersachsen von 38,9 Wochenstunden vereinbart. Der Arbeitskampf hatte im Südwesten am 6. Februar begonnen. Ein Ende des Streiks bei den Ländern ist noch nicht in Sicht. Dort kämpft Ver.di für eine Übernahme des Tarifvertrags des öffentlichen Dienstes, der bislang nur für den Bund und die Kommunen gilt.