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Archiv-Artikel

das wichtigste Protest vor Iran-Spiel

Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg ruft vor Partie Mexiko – Iran zu Kundgebung gegen Teherans Politik auf

NÜRNBERG taz ■ Vor dem WM-Spiel Iran–Mexiko haben gestern Nachmittag Spitzenpolitiker in Nürnberg gegen die antisemitische Politik der iranischen Regierung protestiert. „Ahmadinedschad würde nur der Diplomatenpass abhalten, verhaftet zu werden“, rief Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) rund 1.000 zumeist jüdischen Demonstranten zu, angesichts der Ankündigung des iranischen Präsidenten, zur WM zu kommen. Die Iraner sollten die Kunde mit in ihre Heimat nehmen, „wie sehr wir ihn verachten“.

Grünen-Chefin Claudia Roth rief bei der Demo der israelitischen Kultusgemeinde auf dem Jakobsplatz zur Missachtung des iranischen Staatschefs auf: „Wer den Holocaust leugnet, ist nicht mein Freund und hier nicht willkommen!“ Der Publizist Michel Friedmann prangerte Tatenlosigkeit an. Deutschland dürfe sich nicht hinter Diplomatie verstecken, Achmadinedschad tue dies auch nicht.

Die Demo verlief nach Polizeiangaben vollkommen störungsfrei. Neben vielen israelischen Flaggen wehten auf dem Jakobsplatz sogar einige iranische der Bewegung „Jonbesche Azadi“. Deren Sprecher Ali Baskyai, sprach sich gegen die derzeitige iranische Regierung aus: „Die Quelle des gesamten Terrors im Nahen und Mittleren Osten ist in Teheran, die Mullahs müssen weg von der Macht!“ Vom Rest der befragten iranischen Fußballfans gab es keine so deutlichen Worte. Heute sei keine Zeit für Politik, sondern für den Fußball. „Fuck the Nuclear“, hieß es höchstens. Und: Man sei zwar nicht für das Regime, aber wieso solle Ahmadinedschad draußen bleiben, wenn doch alle anderen Präsidenten der Welt auch kommen dürften. MAX HÄGLER