das wichtigste : Kurze Hosen gewünscht
Deutsche Soldaten im Kongo vermissen klimataugliche Ausrüstung. Jung zuversichtlich vor Bundeswehreinsatz
KINSHASA afp/ap ■ Am letzten Tag seines Besuchs im Kongo hat sich Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) optimistisch über einen guten Verlauf der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen geäußert. Er sei „sehr zuversichtlich“, dass die Wahlen am 30. Juli „friedlich und demokratisch“ verlaufen werden, sagte Jung nach einem einstündigen Gespräch mit Präsident Joseph Kabila gestern in Kinshasa.
Der Beitrag der Europäer, den friedlichen Wahlverlauf mit Soldaten und Polizisten zu unterstützen, werde im Kongo „sehr positiv aufgenommen“, fügte Jung hinzu. Kabila dankte für die europäische Unterstützung zur Absicherung der Wahlen. Wenn das Land auf diese Weise stabilisiert werde, sei dies wichtig für die gesamte Region, sagte der Präsident.
Jung hatte sich zudem auf dem Stützpunkt Ndolo ein Bild von den Vorbereitungen für die Eufor-Mission zur Absicherung der demokratischen Wahlen im Kongo gemacht, an der Deutschland mit 780 Soldaten beteiligt ist. Denen fehlt es allerdings an klimatauglicher Ausstattung. Wie Soldaten dem Verteidigungsminister berichteten, benötigten sie geeignete Sonnenbrillen und Stiefel. Winterschlafsäcke seien buchstäblich in letzter Minute vor Abmarsch gegen dünne Sommerschlafsäcke ausgetauscht worden. Im Kongo herrschen häufig Temperaturen über 40 Grad bei extremer Luftfeuchtigkeit. Von den Soldaten gewünscht wurden auch kurze Hosen, wie sie die belgischen und französischen Soldaten haben.
Die Soldaten berichteten weiter, dass die Bundeswehr nicht überall in der Stadt gern gesehen sei. So sei „die eine oder andere Morddrohung am Straßenrand“ zu vernehmen.