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Archiv-Artikel

das wichtigste „Goethe“ statt Autobahn

Außenminister Steinmeier kündigt Trendwende in der auswärtigen Kulturpolitik an. Auch Wirtschaft gefordert

BERLIN dpa ■ Mit einer Trendwende will Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik Deutschlands „den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts anpassen“ und entsprechend stärken. „Die seit Jahren sinkende Tendenz in der Ausstattung der auswärtigen Kulturpolitik wollen wir umkehren“, kündigte er gestern auf einer Konferenz zum Thema „Kultur und Bildung in der deutschen Außenpolitik“ an.

„129 Goethe-Institute dürfen uns so viel wert sein wie 12 bis 15 Kilometer Autobahn.“ Sie seien „so etwas wie die kulturelle Marke oder das Gesicht Deutschlands im Ausland“, meinte Steinmeier. Die Bedeutung der Kultur sei auch auf EU-Ebene erkannt worden. Dem werde Deutschland in seiner EU-Ratspräsidentschaft 2007 Rechnung tragen. Schließlich gebe es auch großartige globale Erfolge deutscher Kunst vor allem von jungen Künstlern.

„Wenn Deutschland zunehmend als fröhliches, offenes, tolerantes Land wahrgenommen wird, dann ist es nicht nur das Verdienst des Fußballs, sondern dann ist es auch und ganz besonders allen Kulturschaffenden in diesem Land zu verdanken“, sagte Steinmeier, der auch die Wirtschaft zu stärkerem Engagement in der Kultur ermunterte. Die Bedeutung des Kultursektors für Wirtschaft und Arbeitsmarkt sei viel zu lange unterschätzt worden.

Die Konferenzteilnehmer debattierten unter anderem die Frage, mit welchen „Kernbotschaften“ sich Deutschland im Ausland präsentieren soll. „Mit seiner Sprache und, ja, mit seinem Humor!“, lautete eine der Antworten darauf. Zu den Teilnehmern der Berliner Konferenz gehörten Politiker, Künstler und Kulturmanager.