das wichtigste : Waffenruhe in Gaza
Die Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas veröffentlichen eine gemeinsame Erklärung
JERUSALEM taz ■ Eine mit ägyptischer Vermittlung erreichte palästinensische Waffenruhe zwischen Fatah und Hamas ist seit gestern früh in Kraft. „Alle Zusammenstöße müssen umgehend beendet werden“, verlas Außenminister Mahmud Sahar (Hamas) die gemeinsame Erklärung. „Bewaffnete Männer müssen die Straßen räumen.“ Außerdem sollten beide Seiten ihre Geiseln freilassen. Einige Stunden nach Inkrafttreten der Vereinbarung wurde ein Hamas-Aktivist erschossen.
Trotz der erst vor gut einer Woche von Fatah und Hamas vereinbarten Waffenruhe waren seit vergangenem Donnerstag über 30 Menschen bei erneuten Straßenkämpfen getötet worden. Die Chancen für die aktuelle Waffenruhe gelten als besser, auch weil beide Seiten positiv auf die Initiative des saudischen Königs Abdallah reagierten, der Verhandlungsdelegationen nach Mekka lud.
Die Auseinandersetzungen hatten den Gaza-Streifen über Tage lahmgelegt. Innerhalb der Bevölkerung wächst der Unmut über den Konflikt. Hinzu kommt das Attentat im israelischen Badeort Eilat vom Vortag, das die Hamas lobte. Es sei richtig, so ein Sprecher, „die Waffen der Fatah auf die Besatzer zu richten, nicht auf die Hamas“.
Drei Israelis waren bei der Bombenexplosion ums Leben gekommen. Israels Premierminister Ehud Olmert versicherte gestern, dass er sich dennoch an die im November vereinbarte Waffenruhe halten werde. Allerdings bombardierte die Luftwaffe gestern früh unweit des Warenübergangs Karni einen Tunnel. Nach Armeeangaben ist der Tunnel gegraben worden, „um ein Terrorattentat gegen israelische Zivilisten“ zu verüben. SUSANNE KNAUL