das wichtigste: Zeitungsgeschäft blüht
Die Medien Union Ludwigshafen will 25 Prozent der „Stuttgarter Zeitung“ kaufen. Strategische Übernahme
BERLIN taz ■ Der Verlag von Helmut Kohls Leib-und-Saumagen-Blatt Rheinpfalz steht nach taz-Informationen vor dem direkten Einstieg bei der Stuttgarter Zeitung und damit vor der strategischen Übernahme des drittgrößten deutschen Zeitungsverbundes Südwestdeutsche Medienholding (SWMH). Die SWMH ist auch an der Süddeutschen Zeitung beteiligt und hat in München weitere Vorkaufsrechte.
Das Rheinpfalz-Stammhaus Medien Union Ludwigshafen kauft dazu 25 Prozent der Anteile an der Stuttgarter Zeitung, die bisher von der Stuttgarter Familie Schairer direkt gehalten werden. Der Rest der Anteile gehört bereits der SWMH, an der die Medien Union wiederum mit knapp 45 Prozent beteiligt ist. Am 31. Januar habe Stuttgarter-Zeitung-Geschäftsführer Jürgen Dannenmann in der Redaktion erklärt, der Deal sei so gut wie perfekt, heißt es in Stuttgart. Dort fürchten Mitarbeiter nun um die Qualität ihres Blattes. Denn die Rheinpfalz-Verlegerfamilie Schaub gehört zu den Sparkommissaren der Branche, auch die eher liberale Ausrichtung der Stuttgarter Zeitung könnte leiden: Nach dem Weggang von Chefredakteur Peter Christ vor zwei Monaten ist die Position vakant. Insider vermuten, dass der Deal den Schaubs auch die Führung in der SWMH sichern soll. Dies betrifft vor allem die Aufstockung des Süddeutsche-Anteils, an der die Holding seit der Werbekrise 2002 mit knapp 20 Prozent beteiligt ist.
Jürgen Dannenmann ist laut Auskunft seines Büros „bis Dienstag“ nicht zu sprechen. Bei der Medien-Union hieß es lapidar: „Sie kennen doch unsere Philosophie: Keine Öffentlichkeitsarbeit, keine Antworten.“ STEFFEN GRIMBERG
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