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Archiv-Artikel

das wichtigste AKW soll länger laufen

Vattenfall will umstrittenen Reaktor Brunsbüttel über 2009 hinaus betreiben. Ministerium zeigt sich skeptisch

BRUNSBÜTTEL/KIEL dpa ■ Der Energiekonzern Vattenfall will für sein Atomkraftwerk Brunsbüttel im Kreis Dithmarschen eine Verlängerung der Laufzeit über das Jahr 2009 hinaus erreichen. Einen entsprechenden Antrag beim Bundesumweltministerium habe der Betreiber gestern angekündigt, teilte das für Reaktorsicherheit zuständige Sozialministerium in Kiel mit. Zu diesem Zweck sollen nach dem Willen des Stromversorgers von einem neueren Atomkraftwerk Strommengen- Kontingente auf Brunsbüttel übertragen werden.

Entsprechende Anträge gibt es bereits für die Kernkraftwerke Biblis A (Hessen/RWE) und Neckarwestheim I (Baden-Württemberg/EnBW). Die Kieler Sozialministerin Gitta Trauer (SPD) geht davon aus, dass es für Brunsbüttel bei der für Ende 2009 geplanten Abschaltung bleibt. Sie erinnerte an die Zwischenfälle in dem Atommeiler, die in den 30 Jahren seit seiner Inbetriebnahme zu insgesamt 10 Jahren Stillstand geführt hätten. Zwar habe das Land zum Antrag keine Entscheidungskompetenz, sagte Trauer. „Ich gehe aber davon aus, dass Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) zu seinen bisherigen Äußerungen zum Kernkraftwerk Brunsbüttel steht.“ Gabriel hatte gesagt, es sei sinnvoll, Brunsbüttel vom Netz zu nehmen.

Grünen-Chef Reinhard Bütikofer nannte den Vattenfall-Antrag angesichts der anhaltenden Sicherheitsprobleme in dem von der Firma betriebenen Atomkraftwerk Forsmark in Schweden eine „absolute Provokation“. Zahlreiche Fragen zur Sicherheitskultur in Brunsbüttel habe Vattenfall unbeantwortet gelassen.

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