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Archiv-Artikel

das wichtigste Zugpferd im Treibhaus

Umweltminister Gabriel sieht Deutschland EU-weit vorn beim Klimaschutz, will aber keinen Öko-Dienstwagen

BERLIN dpa ■ Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sieht Deutschland in der EU als Zugpferd beim Klimaschutz und die eigenen Ziele bereits übertroffen. „Wir bauen den Anteil der erneuerbaren Energien schneller aus als die anderen EU-Staaten“, sagte er gestern. „Das bedeutet, dass wir die anspruchsvollen Klimaschutzziele parallel zum Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie erreichen können.“ Das Ziel des Koalitionsvertrags, den Anteil der Öko-Energie an der Stromerzeugung bis 2010 auf 12,5 Prozent zu steigern, werde bereits 2007 erreicht.

Die erneuerbaren Energien kurbeln nach Ansicht des SPD-Politikers auch den Arbeitsmarkt an. Die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche sei 2006 erstmals auf mehr als 200.000 geklettert. Seit 2004 seien etwa 57.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Dies gehe vor allem auf die große Nachfrage nach Anlagen zur Wärmeerzeugung, nach Solarstromanlagen und dem Export der Windindustrie zurück. Gabriel rief die EU-Staaten dazu auf, die Forderung der Kommission nach einem Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch von 20 Prozent bis 2020 nicht scheitern zu lassen.

Ein autofreies Wochenende hält Gabriel nicht für sinnvoll. Nötig seien eher neue Motoren, andere Kraftstoffe und bessere Effizienzstandards, sagte er zur Forderung aus der Grünen-Fraktion. Seinen eigenen Dienstwagen hält Gabriel zwar nicht für klimafreundlich, will aber nicht auf ein japanisches Modell umsatteln. „Wir werden immer noch von Arbeitnehmern bezahlt, die in Deutschland Steuern zahlen.“ Zudem heiße die Vereinbarung zum weltweiten Klimaschutz Kioto- und nicht „Toyota-Protokoll“.