das wetter: Der König (114)
An seinem eintausendzweihundertachtundfünfzigsten Tag als König kam es dem Muschinger durchaus gelegen, dass er seine Fußwärmertäschchen ins Handgepäck verfrachtet hatte, denn die drei royalen Schrankkoffer, die ihm beim Zwischenhalt in Kopenhagen-Ost perdu gegangen waren, hatten ihn einerseits doch arg beschwert und andererseits auch nichts Molliges enthalten. Grob falsch gepackt hatte das Personal für seinen Notfalltrip nach Lappland, auf nichts war mehr Verlass, aber nun waren sie eh weg, die Schrankkoffer. Vom Personal würde er sich gleich nach Rückkunft auch trennen, dachte sich der Muschinger noch, und dann sah er ihn bereits da stehen: Brögele sen., der sich im samischen Dorf Idre Sameby heillos beim Rentierwetten verzockt hatte und auf des Königs Hilfe wartete. Dabei war der Muschinger doch auch so blank wie blitz.
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen