das wetter:
Dancing Duhn
Tina Tausend legte einen Zahn zu. Jetzt hatte sie bereits 49 im Mund. Das entsprach ihrem Alter. Gefühlt war sie allerdings 17 und keinen Tag mehr. Blondes Haar stand ihr nicht. Blau, blau, blau war sie wie der entzückende Dancer, der ihr jetzt leicht duhn die Hand küsste, als wäre sie Madame Nimmersatt. Aber das war sie ja auch. Und schon sprang sie auf das Karussell der Liebe. Dreh dich, dreh dich, kleines Licht, sang sie mit dem Chor der Versponnenen, die in die Erdbeersonne starrten. Das Wasser lief ihnen dort zusammen, wo der Pfeffer wächst. Scharf wie Lumpi. Wenn nur nicht das Wummern alles durchrütteln würde. Die halbe Dosis hätte gereicht … Nein, nein, nein! Roderich Stegenrath war sehr enttäuscht von sich selbst. Sein Disco-Roman „Dancing Duhn“ wollte keine rechte Form annehmen. Er müsste wohl noch mal von vorn anfangen: Tina Tausend ging auf dem Zahnfleisch …
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