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das wetterDer König (94)

An seinem neunhundertdreiundfünfzigsten Tag als König zog es den Muschinger hinaus in die nahe Ferne. Wie luftig doch das laue Licht des lässigen Maitages war, wie lustig doch sein Inneres, wie traurig aber das eigentliche Tagesthema. War doch dem alten Gärtnergesellen Kuno die Geiß gestorben, dies fabelhafte Tier mit seinen fünf behänden Beinen! Wie gern hätte er dem treuen Kuno bei manch Gänsebockbier in der Trinkboutique des Herzogs Franz Ferdinand über seinen Verlust hinweggeholfen. Allein der Herzog hatte seine Schänke zusperren müssen, pleite, wie er war. Dies Umstands wurde der Muschinger, im Schlepptau den Gärtnergesellen, gewahr, als beide vor zuer Türe standen. Im Gegensatz zum Herzog war der Muschinger mehr als flüssig und als König sowieso. Güldene Groschen schmiss er auf die Trinktür. Sofort öffnete sie sich.

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