das wetter: Der König (75)
Sechshundertfünfzehnter Tag als König! Langsam wurde es dem Muschinger höchst unheimlich. Damit hatte er nicht gerechnet. Wie gern wäre er nicht in Amt und Würden geraten, sondern hätte es sich den Rest seines in die Jahre gekommenen Lebens als Schatten seiner selbst mit konstant kühlen Hellen bequem gemacht. Aber es hatte sollen nicht sein, jetzt hatte er seit sechshundertfünfzehn Tagen den gekrönten Salat! Der Muschinger tat einen Seufzer, schloss die Augen und dachte daran, wie derweil sein guter alter Spezl Hermann, der einst auf der Britannia mit Leberwürsten gehandelt hatte, nun veganes Gehacktes vertrieb. Das hatte er einer mit Leinsamen geschriebenen Depesche entnommen, die ihm der Cheruskerfürst durch einen barfüßigen Boten eben hatte überbringen lassen. Ja, der Hermann dachte an ihn, den König!
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