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das wetterDer König (55)

La vie en noir! An seinem dreihundertvierundsiebzigstenTag als König war der Muschinger wieder ganz unten. So tief down under war er, dass es stinkelte, was die Chose hielt. Da half auch hier, an Kilometer 39 im Keller seiner Strandresidenz, kein Péssac-Leognan mehr, den er sich vor den tapezierten Toren von Bordeaux jüngst noch hatte abfüllen lassen. Nachdem Mamaaa letztes Jahr mit einem Glas Dhalwinnie in den Armen das Allerzeitlichste finalisiert hatte, war er nun wirklich und grundgütig auf sich alleine gestellt. Die Dienerschaft? Über alle Dünen. Seine Frau Gemahlin? Auf „Dienstreise“ in Travemünde. Von Pinky, seinem dreibeinigen Lieblingspony, hatte er schon lang nichts mehr gehört, auch nicht fernmündlich. Der Muschinger sackte in sich zusammen, nur um sich gleich wieder aufzuraffen. Vor ihm stand ein fulminantes Känguru. Selbst als König erschien ihm eine Verbeugung angemessen.

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