das wetter:
Nacktschnecken
Isidor Finkelbein besuchte eines Tages den Garten seiner Großmuhme Irmgard und war mehr als verwundert, als er zwischen den verwunschenen Gewächsen kleine beschriftete Schilder entdeckte. Eines hatte es ihm besonders angetan: „Beim Sammeln von Nacktschnecken ist es strengstens untersagt, die Schnecken in den Nachbargarten zu werfen. Schnecken können dabei eine Gehirnerschütterung davontragen.“ Ob es wohl kleine Helme für Nacktschneckenköpfe gibt?, fragte sich Finkelbein, als er ein weiteres Schild, angebracht unterhalb des ersten, entdeckte: „Sollte eine Nacktschnecke eine Gehirnerschütterung davongetragen haben, gilt Birnensaft als probates Heilmittel.“ Finkelbeins Verzückung hatte sich längst ins Unermessliche gesteigert, er liebte Irmgards Garten über alle Maßen und begab sich sogleich auf die Suche nach einer zarten Nacktschnecke.
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