das wetter: Der Großroman
Mitten in der Arbeit an seinem epochalen Großroman starb Johann Meier, aber es gelang ihm, als Johannes Maier zu reinkarnieren, gut 50 Jahre später den Roman zu vollenden und das Manuskript an einen Verlag zu schicken. Abermals blieb ihm ein Schicksalsschlag nicht erspart: Er starb vor Aufregung, als er die Nachricht erhielt, dass sein Roman angenommen sei und veröffentlicht würde, und weil er nie antwortete, blieb das Buch ungedruckt. Glück im Unglück: Er wurde als Verleger Hans Meyer wiedergeboren, der das Manuskript nach weiteren 50 Jahren im Verlagsarchiv entdeckte und das Ding herausbrachte. Niemand nahm davon Notiz, doch nach Hans Meyers Tod wanderte seine Seele in Hannes Mayr, der rund 50 Jahre später das Buch im Antiquariat fand. Er blätterte es durch, murmelte: „Was ein Scheiß!“, und legte es kopfschüttelnd zurück.
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