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das wetterDas Kombinat: Porträts

Namen, überlegte der Reporter. Hatte er nicht erst kürzlich die Beziehung zu einer Schauspielerin für einen Artikel geopfert? Weil er Namen genannt und Intimes preisgegeben hatte und durchblicken ließ, woran sie gerade arbeitete? Und weil er ihre Neurosen beschrieben hatte – die Selbstbezogenheit, den Eifer, die Kontrollwut, die übertriebene, berechnende Eitelkeit, die zahllosen Porträts von ihr, die sie überall in ihre Wohnung gehängt hatte, die Scheu und Angst vor Kritik, die sie mögliche Jobs kosten könnte, ihre Macken, die von einer kindlichen Phobie vor gelben Autos und leeren Fahrstühlen bis zu dem Umstand reichten, dass sie nur im Liegen telefonieren und im Stehen essen konnte – ihre Fehler und Defizite, ihr flaches Spiel, ihre mangelhaften Englischkenntnisse. Aber auch das, was er an ihr mochte: ihre herzliche Art, ihre honigsüße Stimme, ihre brennende Leidenschaft für schlechtes Essen.

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