das wetter:
Die Sporen
Egal, wie sehr er auch wullackte, Tjard Wilbur würde nie auf einen grünen Zweig kommen. Dafür müsste er sich erst einmal Sporen verdienen. Doch Tjard Wilbur wusste gar nicht, was Sporen waren. Bis zu dem Tag, als ein berittener Polizist ihn mit gezogenem Schlagstock und klirrenden Sporen durch den Park jagte, weil er den goldigen jungen Mann für einen jener sich widerrechtlich versammelnden Partygänger hielt. Er sei ein ordentlicher Parkbesucher, beteuerte Tjard Wilbur lautstark bei seiner eiligen Flucht, die ihn mitten in einen See führte, wo er schnaufend Atem holte. Aber das wollte er auch: Sporen geben. Das war ganz nach seinem Geschmack. Jetzt brauchte er nur noch ein feuriges Pferd. Allerdings taugte der spirkelige Klepper, dem ihm der Pferdeschlachter anderntags anbot, dafür nicht. Aus immer größerer Ferne winkte der grüne Zweig.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen