das wetter:
Schleimmaschine
Egal, was Tjard Wilbur anfasste, es wurde zu … Na ja, genau wusste er auch nicht, woraus diese klebrige Masse mit ihrer grünlich schimmernden Farbe bestand, die zwischen seinen Fingern hindurchtropfte. Wäre er ein Philosoph, dachte Tjard Wilbur, dann wäre das wohl ein Symbol für sein Leben, das stets im Fluss war, keinen beständigen Kern besaß und eher mit einer schleimigen Substanz gefüllt war. Rosig war das alles nicht. Wäre Tjard Wilbur nicht so unbekümmert gewesen, er hätte sicher schwere seelische Erschütterungen erlitten, aber so stellte er sich wieder an die Schleimmaschine und tat sein Werk. Seit Kurzem arbeitete er im Spielzeugland als Schleimmeister, wie ein Schild auf seinem Overall verkündete. Eigentlich war es ziemlich lustig, den ganzen Tag dicke Kinder mit grünem Schmodder einzusauen. Tjard Wilbur hatte seine Lebensstellung gefunden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen