das wetter: waldmeisterweltmeister :
Dieses satte Grün, o diese überbordende weiße Blütenpracht! Seitdem er das erste Mal vor einem duftenden Waldmeisterteppich gestanden hatte, war er dem Würzkraut mit Haut und Haaren verfallen. Hans-Joachim Rogalla erinnerte sich noch gut an seine Waldmeister-Erweckung: Wegen seines schweren Asthmas hatten seine Eltern ihren kleinen Hajo 1958 für ein halbes Jahr zu seiner Großtante in den Schwarzwald gegeben. Wanne-Eickel war kein Pflaster für einen kranken Jungen. Zuerst hatte sich Hans-Joachim Rogalla unglaublich gelangweilt, die anderen Kinder im Dorf sprachen alle so komisch – und waren auch noch nie auf Schalke gewesen. Doch als er eines schönen Tages im Wäldchen hinter dem Häuschen seines gütigen Großtantchens des Waldmeisters gegenwärtig wurde, schloss er schlagartig Frieden mit dem Süden. Im Sog des Augenblicks beschloss er, sein Leben dem Waldmeister zu widmen … Jäh wurde Hajo Rogalla aus seinen Tagträumen gerissen. Die üppige Blondine wollte ihn endlich küssen – ihn den neuen Waldmeisterweltmeister.