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Archiv-Artikel

das wetter: die höllenhöhle

Grelle Flammen zuckten durch die Höllenhöhle, und die gellenden Schreie der gemarterten Sünder mischten sich mit dem grellen Kreischen der übrigen gefolterten Sünder. Pepi saß am Amboss und übte „Sündergliedmaßenzerschlagen“. Während alle seine Mitschüler draußen spielen, Seelen fangen und in Versuchung führen durften, musste Pepi hier hocken und üben. Er fand das sehr ungerecht. Nur weil er in „Sündergliedmaßenzerschlagen“ ein einziges Mal eine Vierminus bekommen hatte. Pepi seufzte und blinzelte in den Limbus. Neidisch sah er zu, wie sein bester Schulkamerad Lutz gerade ein paar ungetaufte Kinder mit einem Stock piesackte. Allzu gern würde Pepi jetzt mit Lutz zusammen durch den Limbus toben und Spaß haben. Aber nein – er musste hier hocken und Nachhilfe nehmen. Trotzig stampfte Pepi mit seinem kleinen Pferdefuß auf und raufte sich die drei goldenen Haare. Nur gut, dass Pepis Eltern noch nichts von der Fünf in „Inmenschenfahren“ und dem Eintrag ins Klassenbuch wegen „Verdammt guten Betragens“ wussten. Das würde sicherlich auch noch einen gewaltigen Ärger geben …