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Archiv-Artikel

das wetter: der narr

Der Narr trieb seine Späße immer heftiger. Mal zog er den König am gelockten Haar, dann wieder versteckte er die goldene Krone oder er stellte ihm ein Bein. Deutliche Hinweise des Königs, dass dieser bei der Anschaffung eines Narren eher auf hintergründigen Humor und scharfsinnigen Witz gehofft hatte, ließen den Narren weitgehend kalt. Er vertauschte lieber Salz und Zucker, schmierte Leberwurst unter die Türklinken des Palastes und malte Zahnlücken auf die königlichen Ölporträts. Doch der König war auch nicht dumm: Unbemerkt klebte er dem Narren ein Schild auf den Rücken, auf dem in großen, schwarzen Lettern „Tritt mich!“ geschrieben stand. Fortan wurde der Narr von allen getreten. Das fand der König sehr lustig.