das wetter: der kleine diktator (2) :
Davon wusste der kleine Diktator aber zum Zeitpunkt seines Erwachens noch nichts. Er streckte den rechten Arm aus und zog an einer Klingelschnur mit der goldenen Samttroddel am Ende, und wenige Augenblicke später kam sein kleiner Pantoffelbringer herbeigeeilt, um dem kleinen Diktator unterwürfig ein paar brokatverzierte Pantoffel zu bringen. „Du hirnloser Halunke!“ herrschte ihn der kleine Diktator an und ergriff – außer sich vor Zorn – einen der Hausschuhe und warf ihn dem Domestiken an den Kopf. „Die samtenen will ich! Wozu hast du jahrelang ein Pantoffelbringer-Studium absolviert, wenn du jetzt alles falsch machst?“ Der Pantoffelbringer hatte sein Studium gar nicht abgeschlossen, aber das war sein Geheimnis und sollte es auch bleiben. Er schlich sich hinaus, von zahlreichen Flüchen des kleinen Diktators verfolgt. Der kleine Diktator war zufrieden. Ja, so fing der Tag wirklich erbaulich an. Diktator durfte man nicht nur im Großen sein, auch im Kleinen musste man zeigen, dass man sein diktatorisches Dasein wirklich aus dem Effeff verstand.