das wetter: der käfer :
Edgar Herbst war ein stiller Mann, der gelassen seinen Geschäften nachging. Morgens spazierte er, nicht übermäßig um Eile bemüht, ins Kontor, abends schlenderte er gemächlich heim. Edgar saß gern nach dem Essen in seinem Lehnstuhl am Kamin, las Zeitung und rauchte Pfeife, bis er müde genug war, um schlafen zu können. Doch eines Abends entdeckte Edgar einen Käfer, der über seinen linken Schuh krabbelte. Edgar faltete, wie er es stets tat, seine Zeitung zu einem sauberen Geviert und ergriff dann, ohne sich aus dem Lehnstuhl zu erheben, das Beil, mit dem seine Frau eben erst einen Scheit Holz gespalten hatte, auf dass der Kamin weiterhin wohlig prasselte. Edgars Augen folgten dem Käfer mit jener Ruhe, mit der er selbst bei schwierigen Geschäften seine Partner überzeugen konnte. Der Käfer kletterte jetzt von dem Schuh hoch auf das Hosenbein, rutschte in eine Falte, rappelte sich wieder auf und lief in Richtung Knie, als Edgar losschlug. Von diesem Tage an änderte sich das Leben des Edgar Herbst. „Klock, klock, klock“, hallte das Holzbein durch die nebligen Straßen, wenn Edgar Herbst auf dem Weg ins Kontor war.