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das georgien-wetterDie grusinische Küche (1)

Geht der Georgier, was er gern und oft tut, fremd, zieht ihm die Georgierin mit der Plokchok eins über den Wili. Die Plokchok ist eine gusseiserne Bratpfanne, deren Stahl Stalin noch persönlich entwickelte, damit er härter als Kruppstahl ist. Aber die Köpfe der Georgier halten einiges aus. Wird die Plokchok nicht als Züchtigungsmittel benutzt, wird in ihr das Nationalgericht Madloba gebrutzelt. Dafür häckselt man einen großen Schwarzmeerfisch klein – mit Schuppen, Gräten und Flossen. Früher war es Aufgabe der zahnlosen grusinischen Großmütter, mit ihren Kieferknochen die Fische zu zermalmen. Heute wird die graue Fischmasse automatisch von einer Maschine gepökelt, geräuchert und geselcht. Dann wird der Klumpen platt geklopft und in eine Fischform gepresst – fertig ist das Madloba. Das schmeckt zwar wie ein nasses Hundehandtuch, aber mit grusinischem Wodka als Vorspeise sagt kein Schlund mehr Nein.

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