piwik no script img

das ding, das kommtFlucht ins Flimmern

Mehr denn je gedrückter Knopf in diesem merkwürdigen Jahr: Auf Onlinevideos setzen unter Coronabedingungen auch die Kulturinstitutionen Foto: extezy/vektorstockCC

Es ließe sich auch über Vimeo sprechen. Oder über …aber mal ehrlich: Wie viele Onlineplattformen für bewegte Bilder fallen Ihnen ein – außer Youtube? Gemeint sind keine reinen Abspielseiten, sondern solche, auf denen Nutzer:innen selbst Inhalte platzieren können, sei’s, um Geld zu verdienen oder auch nur der Anerkennung wegen (und, klar, der Endorphine). Nutzer:innen der Publikationsform sind längst nicht nur passionierte Privatleute, sondern auch Menschen aus Politik- oder Kulturbetrieb. Zumal in einem Jahr, in dem so vieles ausfallen musste. Des einen Leid …: Der Datenverkehr im Internet, das sind zunehmend Videos: Youtube und Netflix, erklärten Expert:innen im März, beanspruchten zusammen „rund ein Fünftel der weltweiten Downstream-Bandbreite“, Videos insgesamt über 60 Prozent – und das waren Vor-Corona-Zahlen.

Das eine mehr, das andere weniger ambitioniert setzten irgendwann Theater – aber etwa auch Filmfestivals – nicht mehr bloß aufs Warten auf die Wiederkehr des normalen Betriebs. Sondern experimentierten mit Streamingformaten unterschiedlicher Komfortgrade. Wie das Jahr, so nun auch sein Ende – und Weihnachten vor dem Bildschirm, das war ja nun auch schon eine große Nummer vor Youtube (oder Corona).

Im Folgenden wirklich nur beispielhaft drei dem Anlass gemäße Angebote aus der Region: ein besinnlicher Vorlesehausbesuch, für den Sie nicht mal aufräumen müssen; Bachs „Weihnachtsoratorium“ in der kammermusikalischen Fassung des Hamburger Ensemble Resonanz, live aus dem dortigen Feldstraßenbunker; schließlich die eigens fürs ausgehende Coronajahr besorgte Hörfassung eines tragisch-schönen Bühnenabends zum Großthema dieser taz-Ausgabe: der Liebe. Frohes Flimmern! Alexander Diehl

Norddeutsche Sagen und weihnachtliche Geschichten mit Falko Droßmann (Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte): Heiligabend, 16 Uhr, https://youtu.be/YRXYZavzALE

Bach’sches Weihnachtsoratorium: ab 25. Dezember, 16 Uhr, auf resonanz.digital sowie den Facebook- und Youtube-Kanälen des Ensemble Resonanz; online bis 6. Januar 2021, 23.59 Uhr

„Seine Braut war das Meer und sie umschlang ihn“, Hörspielpremiere des Theaters Kiel: Sonntag, 27. Dezember, 18 Uhr, https://youtu.be/46zg4GvxGr4; online bis 31. Januar 2021

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen