cinemaxx-streiks : Illusionisten-Gala
Den Cinemaxxen geht’s nicht prächtig: Früher stand die Aktie weit über zwei Euro, jetzt dümpelt sie bei 80 Cent. Und die Besucherzahlen im ersten Quartal 2007 waren nicht berauschend: Einen Rückgang von 21 Prozent ist schwer zu verkraften.
Kommentar von BENNO SCHIRRMEISTER
Popcorn-Kino ist allerdings eine Kunstform der dramatischen Zuspitzung und Vereinfachung. Es liegt nahe, dass Popcorn-Kinobetreiber sich der selben Mittel bedienen.
Schlecht ist aber die Lage der Cinemaxx AG schon längst nicht mehr: Einerseits war der Besucherrückgang im ersten Quartal erwartbar – und fiel geringer aus, als befürchtet. Andererseits wuchsen die Besucherzahlen bei den Multiplex-Häusern des Hamburger Unternehmens im vergangenen Jahr – und deutlich stärker als beim Rest der Branche. Die Konzernzentrale sprach gar von einer „Trendwende“. Und hatte gute Gründe für ihre Annahme: Denn der Sommer war heiß. Und es war Fußball-WM. Harte Konkurrenz .
Vielleicht hat das Bremer Cinemaxx tatsächlich den Trend verpasst. Dann sollte sein Chef Jens Schmidt, getreu des Hollywoodschen Fairness-Ideals, den Verantwortlichen dafür suchen. Und ihm die Bezüge kürzen. Nicht aber das Kassenpersonal auf Hungerlohn setzen. An dem nämlich hat’s nicht gelegen.