piwik no script img

Archiv-Artikel

briten über die us-wahlergebnisse

The Times aus London meint: Die Welt glaubt, dass vergangene Woche ein neues Amerika geboren worden ist. Die Demokraten haben einen Schalter umgelegt, und schon sind alle fremdenfeindlichen Elemente verschwunden, all diejenigen, die die Alliierten für Schlappschwänze halten, alle, die der Meinung sind, dass Araber gefoltert werden sollten, und alle, die glauben, dass es auf der Arche Noah Dinosaurier gab. Das Wort „Europäer“ ist für Amerikaner nicht länger ein Schimpfwort und umgekehrt. Liberale spazieren unbelästigt über die Fifth Avenue und essen French Fries statt Liberty Fries. Kurzum, die große amerikanische Nation ist wieder bei Sinnen.

Der Daily Telegraph kommentiert die Bedeutung des demokratischen Sieges für Großbritannien: Es heißt, die Wahlen hätten die Demokraten mit an den Tisch gebracht und dass es nun einen Konsens in Amerika darüber geben könnte, wie es im Irak weitergeht. Wahrscheinlicher ist aber, dass ein Untersuchungsausschuss eingerichtet wird. Clinton hatte seinen Starr-Report. Was passiert, wenn Bush eine ähnliche Untersuchung wegen des Irakkriegs erdulden muss? Die Konsequenzen dürften für die britische Regierung unangenehm werden. Denn viele Behauptungen, auf die der Einmarsch im Irak sich stützte, beruhen auf britischen Geheimdienstinformationen.