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brief des tages

Flucht: ein Spiegel der Zeit

„Das Modell Eisenhüttenstadt. Das neu errichtete Dublin-Zentrum an der deutsch-polnischen Grenze ist das Pilotprojekt einer neuen, harten Linie in der Asylpolitik“, taz vom 5. 5. 25

Sehr geehrte taz, zu den in den Medien kursierenden Zahlen der nach Deutschland geflüchteten Personen aus der Ukraine und anderen Ländern möchte ich anmerken, dass die Zahl der Vertriebenen und Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg ein Mehrfaches der Zahl der jetzt in Deutschland angekommenen geflüchteten Personen umfasste. Laut Wikipedia waren es damals zwischen 12 und 14 Millionen Flüchtlinge. Laut Brockhaus allein über 10 Millionen, die aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen nach Westdeutschland geflüchtet waren beziehungsweise von dort vertrieben wurden. Damals war die Bevölkerung in den Aufnahmegebieten der westlichen Besatzungsgebiete wie auch in der „Ostzone“, der späteren DDR in einer vom Krieg äußerst gebeutelten Situation. Ich will die jetzige Situation der Betroffenen nicht kleinreden, und die Zeit ist eine andere. Ich möchte diese Zahlen nur zu den zurzeit kursierenden Meldungen in den Medien einmal in Relation bringen.

Bodo Rademacher, Barsinghausen

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