brief des tages:
Konzept der Friedenslogik
„Kampflos in die Unfreiheit?“,
taz vom 15. 4. 25
Zunächst sollte man Freiheit und Frieden nicht gegeneinander ausspielen. Gerade die Wissenschaftler*innen, die das Konzept der Friedenslogik ausgearbeitet haben, setzten sich auch für das Konzept des positiven Friedens ein. Ich nenne hier stellvertretend die Namen Birckenbach, Senghaas-Knobloch. Nun ist der positive Frieden ein anspruchsvolles Konzept. Er bedeutet neben anderem wie sozialer Gerechtigkeit Demokratie und die Öffnung des gesellschaftlichen Lebens für politische und andere Optionen. Das setzt Freiheit voraus, sogar eine eingeschränkte. Was würde keine Freiheit bedeuten? In Deutschland eine Regierung unter Beteiligung der AfD. Wer sich anschaut, wie diese zum Beispiel gegen Andersdenkende, und -lebende vorgeht, kann sich das nicht wünschen. Es ist aber eine Entscheidung, ob für konkrete lebende Menschen, lange bevor der Emanzipationsgedanke greift, ein selbstbestimmtes Leben möglich ist. In der Ukraine beteiligen sich, um Steve Earle zu paraphrasieren, auch Anarchist*innen an einem „another rich man’s war“, gerade weil es um das politische und physische Überleben geht. Helmut Hugler, Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen