brief des tages:
Flüssiggas – ein Irrweg?
„Sackgasse Flüssiggas. Überkapazitäten, hohe Kosten, mehr Abhängigkeit von fossiler Energie – das LNG-Gesetz sendet ein fatales Signal“, taz vom 2. 6. 23
Die Autorin versucht klar zu machen, dass die Bereitstellung von LNG-Terminals zu einer dauerhaften Verarbeitung von fossilen Brennstoffen führt. Sie übersieht, dass die LNG-Terminals nur solange für fossiles flüssiges Gas verwendet werden sollen bis ausreichend Flüssig-Wasserstoff-Importe zur Verfügung stehen. Der von den LNG-Terminals in der Zukunft erzeugte gasförmige Wasserstoff soll dann als Ersatz für das fossile Erdgas dienen, sei es direkt oder als mit power-to-gas erzeugtem CO2 neutralem Methan. Letzteres könnte direkt in die bestehenden 500.000 km Gasleitungen in Deutschland geleitet werden. Allerdings kostet die Umwandlungsmethode power-to-gas viel Strom aus nachhaltiger Erzeugung, den es wohl erst in 10 Jahren in ausreichender Menge geben wird. Trotzdem gilt: LNG-Terminals dienen nur für eine begrenzte Zeit der Verarbeitung von fossilem Erdgas und nicht, wie suggeriert, auf Dauer. Natürlich sind die Standorte der LNG-Terminals kritisch zu betrachten, insbesondere in der Nähe von touristischen Attraktionen. Theo Kriebel, Weßling
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