brief des tages:
Krisen- und Konfliktherd im Osten Europas
„Es geht nicht nur um Waffen“, taz vom 9. 2. 23
„Wir wissen, dass Russland den Krieg verlieren wird“, erklärte der ukrainische Präsident Selenski also bei seinem triumphalen Empfang in London. In Großbritannien selbst werde der Sieg der Ukraine, so Dominic Johnson, „kaum ernsthaft als Kriegsziel hinterfragt“. Es klang wie ein klares Zukunftsprojekt.
Aber: Zu den Kriegszielen der Ukraine gehört bekanntlich die Rückeroberung der Krim. Glaubt man in Großbritannien wirklich, dass sich Russland mit dem Verlust dieses Herzstücks der russischen Geschichte dauerhaft abfinden wird?
Wird nicht vielmehr ein immerwährender Krisen- und Konfliktherd im Osten Europas entstehen, der der „neuen Welt (…), die keine Furcht kennt“, im Wege steht?
Verzichtet nicht damit die Ukraine auf Dauer auf die Perspektive einer doch denkbaren gutnachbarschaftlichen späteren Entwicklung und auf seine Beispiel- und Vorbildfunktion für Belarus und selbst Russland, die durch ein hartes Freund-Feinddenken arg beschädigt würde? Hendrik Gröttrup, Hannover
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