brief des tages:
Keine Förderung für schädliche Produkte
„Doppelt falsch“, taz vom 10. 10. 22
Wie Bernward Janzing finde auch ich, dass die Vorschläge der Gaspreiskommission falsch sind. Das Vorhaben ist, wie er schreibt, sozialpolitisch aberwitzig und klimapolitisch abwegig – wenn nicht noch schlimmer. Dazu kommt noch ein dritter Aspekt: Der Markt richtet es nicht! Er wird die Situation um Versorgungsengpässe immer für seinen Profit ausnutzen. Da kann der Staat geben, so viel er kann oder bereit ist – und es wird nichts nutzen. Eine Bremse muss am Gasmarkt ansetzen. Vielleicht gehört er ja in staatliche Hand? Der freie Markt ist unsozial und muss bezwungen werden. Der private Konsum kann nur mit einem bestimmten, für alle gleichen Kontingent in Form einer festgelegten Energiemenge pro Person gefördert werden. Andere Regelungen in den vorgelegten Vorschlägen sind ungerecht und vergrößern bestehende Ungleichheiten. Bei der Förderung der Industrie muss geprüft werden, ob deren Produktion langlebige und sinnvolle Güter schafft. Für umweltschädliche Produkte (Einwegverpackungen, Plastikflaschen, Getränkedosen) darf es keine Förderung geben. Die gehören ohnehin vom Markt.
Maria Gubisch, Gelnhausen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen