brief des tages:
Schlechte Aussichten
„Big Tech ist nicht öko“, taz vom 4. 10. 22
Wohin steuern die Lebensbedingungen der Erdbevölkerung im Jahr 2022? Die Staaten der Welt haben sich 2015 in Paris auf das Ziel 1,5 Grad Erderwärmung geeinigt. Die freiwilligen Zusagen führen zu 2,1–3,9 Grad (Climate Endgame). Die Ereignisse dieses Jahres verschlechtern die Aussicht zusätzlich. Waldbrände und Brandrodungen haben zugenommen, der Überfall auf die Ukraine hat neben kriegsbedingten Emissionen zu einem Wirtschaftskrieg geführt, infolgedessen statt der Übergangsenergie Gas Kohle und Öl verbrannt werden.
Die Nutzung von Frackinggas erhöht wie das Abfackeln von Gas in Russland die Emissionen. Die Sprengung von Gaspipelines in der Ostsee emittiert Methan, das verstärkt wirkt. Statt der angepeilten 1,5 Grad sind 3,0 Grad zum Jahrhundertende zu erwarten. Der Anstieg der Klimafolgeschäden seit 2015 geht auf eine Temperaturerhöhung um 0,2 Grad zurück, auf 1,2 Grad. Welches Mehr an Schäden bis 1,5 Grad auftreten kann, ist ahnbar – nicht ahnbar sind die Schäden bei 3,0 Grad. Zudem drohen bei über 1,5 Grad Kipppunkte, für die es belastbare Anzeichen gibt.
Klaus Warzecha, Wiesbaden
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