brief des tages:
Einseitiger Haltungsjournalismus
Verschiedene Beiträge zu Russland, taz vom Mai
Ohne die einzelnen Beiträge ausgezählt zu haben, meine ich einem einseitigen Haltungsjournalismus in der taz ausgeliefert zu sein. Allerdings fand ich auch vier Beiträge, die sich anders lasen: zunächst einmal der Artikel von Ulrike Herrmann (19. 3. 2022), in dem sie erklärte, warum Russland keine Devisen braucht, um Krieg zu führen und Waffen zu produzieren; dann das „schlagloch“ von Ilija Trojanow am 12. Mai, der Beitrag zur „debatte“ von Ian Kearns am 13. Mai und das Gespräch mit dem Titel „Schwere Waffen für den Frieden?“ vom 16. Mai dieses Jahres. Diese Artikel waren für mich Lichtblicke in einem Überangebot an geradezu bellezistisch anmutenden Beiträgen. Mehr davon! Die drei zuletzt erwähnten Beiträge waren aber geschrieben beziehungsweise geprägt von Externen – nicht von der taz-Redaktion. Von der taz-Redaktion stammen zahlreiche Artikel, die Bundeskanzler Scholz als zu zögerlich und nicht führungsstark beim Umgang mit deutschen Waffenlieferungen diffamieren; ich bin froh, dass wir einen Kanzler haben, der abwägt und dann entscheidet.
Harald Brandes, Bonn
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