piwik no script img

brief des tages

Und vielen „juckt das Fell“?

„Die Chance des Zögerers. Olaf Scholz’ Besuch bei Biden wäre eine Gelegenheit für klare Worte in der Ukrainekrise. Auch der Gastgeber braucht einen starken Auftritt“, taz vom 7. 2. 22

Warum juckt so vielen Scharfmachern das Fell, bis in die taz hinein? Könnten oder wollen sie überhaupt bei Putin etwas bewirken? Oder wird jeder zusätzliche Problemfall als so unerträglich empfunden, dass das Felljucken ein Abreagieren ist? In einer Nato, die aus gutem Grund die Ukraine nicht beitreten lassen will, für die Bündnisverpflichtungen gar nicht bestehen, sollte nicht Maulhelden, sondern Zögerern, realistischen wie Biden und besonnenen wie Scholz, das Feld gehören. Spaltende Maulhelden, die im abgestimmten französisch-deutschen Dialog wegen der Meinungsführerschaft Macrons mäkeln, sollten sich zurückhalten. Immer wieder Nord Stream 2 zu strapazieren, löst kein Problem. Ist für 15 Jahre das verflüssigte, teurere Frackinggas, für das es keinen Terminal gibt, eine sinnvolle Alternative zu russischem Gas? Soll die Weltgemeinschaft die Kohle-, Öl-, Gaslieferanten nach 2035 mit Leistungslohn entschädigen, wie die heutigen Braunkohleschürfer in der Bundesrepublik? Klaus Warzecha, Wiesbaden

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen