brief des tages:
Konfrontation gewollt?
„Juso-Chefin zum Gasgeschäft mit Russland: Absage an Nord Stream 2“,
taz vom 6. 2. 22
Ökonomische Erpressungsversuche und Sanktionen können und dürfen ernsthafte diplomatische Schritte und weitsichtige politische Entscheidungen nicht ersetzen. Es sei denn, man will die Konfrontation um jeden Preis, auch um den Preis von Halbwahrheiten und unsachlichen Behauptungen, so im Interview mit Jessica Rosenthal zu lesen. Unleugbar, dass das Minsker Abkommen seitens der Ukraine boykottiert wird. Russland hat pünktlich und vollumfänglich seit Jahrzehnten Gas in die BRD geliefert. Jetzt wollen die USA ihr dreckiges Fracking-Gas zu hohem Preis loswerden. Die russischen Truppen stehen im eigenen Land – im Gegensatz zu den erheblichen Manövern und Truppen der Nato. Wer will es den Russen bei ihrer Geschichte verdenken, dass sie Sicherheitsgarantien einfordern? Warum kann als Erstes nicht ein Sicherheitskorridor bei den möglichen Verhandlungen im Normandieformat oder im Nato-Russland-Rat diplomatisch auf den Verhandlungstisch gelegt werden? Im Übrigen hat der ukrainische Präsident dem westlichen Kriegsgeschrei widersprochen. Raimon Brete, Chemnitz
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