brief des tages:
Von jetzt auf gleich gedacht und gehandelt
„Entscheidungen über Leben und Tod“, taz vom 17. 12. 20
Wenn man sich einmal die Daten zu den Intensivbetten beim Intensivregister anschaut, fällt auf, dass dort nichts von einer Erweiterung der Kapazitäten seit Corona zu merken ist.
Eine Erweiterung der Kapazitäten jetzt würde bedeuten, dass diese noch immer vorliegen würden, wenn sie „nach“ Corona nicht mehr gebraucht würden. Im Intensivregister lässt sich auch ablesen, dass der Anteil der auf Intensiv liegenden Covid-19-Patienten zwar steigt, jedoch zurzeit „nur“ einen geringen Anteil ausmacht, der, bei entsprechender Vorsorge durch Erhöhung der Kapazitäten, hätte noch sehr viel kleiner sein können. Es geht meines Erachtens bei allem mal wieder nur um das liebe Geld.
Hätte der Staat nicht mal wieder nur von jetzt auf gleich gedacht und gehandelt, hätten wir jetzt wesentlich mehr verfügbare Intensivbetten mit entsprechendem Personal haben können. Das Motto hätte da lauten sollen „Intensiv statt Lufthansa. Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass die taz zu Corona doch etwas differenzierter berichten sollte. Olaf Born, Melle
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