brief des tages:
Globale Verantwortung Deutschlands
„EU-Gipfel wird zur Hängepartie“, taz vom 19. 7. 20
Der deutsche Mega-Export wurde erreicht mit Hilfe der Politik, durch Ausreizung aller technischen Möglichkeiten und oft durch unzureichende Sozialstandards. Die Großschlächterei Tönnies exportiert 50 Prozent ihres Jahresumsatzes von 6,1 Mrd. Euro. Dort steckten sich wegen unmöglicher Arbeitsbedingungen über 1.400 Mitarbeiter mit dem Coronavirus an. Auch die deutsche Automobilindustrie hat ihre Exporterfolge mit fragwürdigen Mitteln erreicht.
Die riesigen Finanzhilfen sollen die Wirtschaft in den armen Ländern wieder flott machen. Sie können aber auch so verstanden werden, dass sie die Arbeitsplätze in der deutschen Exportindustrie sichern sollen. Das würde den ärmeren EU-Ländern nicht wirklich helfen. Besser wäre es, die Überkapazitäten in Deutschland in den Ausbau der erneuerbaren Energien zu lenken. Niemand versteht, warum der Kohleausstieg erst bis 2038 möglich sein soll. Die deutsche Politik muss endlich auf die richtigen Pferde setzen, sonst zerstören wir das Klima des Planeten Erde und sprengen die Europäische Union.
Hans Oette, Neuenstadt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
