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brief des tages

Neue Impulse in der Coronapolitik

„Lieber unspektakulär als Soloauftritte“, taz vom 26. 5. 20

Wer etwas Beruhigung im Coronatrubel sucht, dem sei der tägliche Blick auf Abb. 8 des RKI-Lageberichts empfohlen, die den zeitlichen Verlauf der bundesweiten Erkrankungszahlen, die ja im Mittel sechs Tage nach der Infektion auftreten, darstellt. Seit dem Maximum, das lange vor dem Shutdown ab 23. März eingetreten war, durchlaufen wir eine stetig harmonische Abwärtsentwicklung, die offenbar weder durch den Shutdown selbst erkennbar nach unten zum Besseren noch durch die „Lockerungsorgie“ ab etwa 9. Mai nach oben zum Schlechteren abzuknicken scheint – eine zweite Welle erscheint daraus ähnlich unwahrscheinlich wie eine dringend benötigte massenhafte Impfung, die für viele dagegen sehr segensreich sein kann, oder die schon längst zu den Akten gelegte Herdenimmunität. Der genaue Ausgang von Corona bei uns bleibt spannend, in jedem Fall können wir ihm trotz weiterhin leicht vermeidbarer Brennpunkte wie Fleischbetriebe entspannt entgegenblicken. Diskutieren wir unter anderem mit Bodo Ramelow weiter!

Dr. Rainer Stange, Berlin

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