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brief des tages

Enges Denken

„Umstellung auf Bio kann dem Klima schaden“, taz vom 23. 10. 19

Gegen enges Denken bei entsprechendem Studiendesign ist auch ein Autorenteam der Royal Agricultur University nicht gefeit. Denn es ist nicht weiterführend, zwischen Ökolandwirtschaft und konventioneller Landwirtschaft zu polarisieren. Eine Frage wäre unter anderem, von welcher Qualität und wie ausgelaugt die englischen Ackerböden sind und welche Faktoren den 40-prozentigen Ertragsverlust bedingen.

Eingeengte Fragestellungen werden der Komplexität der Problematik von Bodenbewirtschaftung, Erträgen, Nahrungsmittelproduktion, Nahrungsbedarf, Tierhaltung, Ernährungswünschen und -gewohnheiten nicht gerecht. Die simplen Schlussfolgerungen sind fatal, weil sie in der Dynamik des globalen Ernährungssystems mit Produktionszwängen und intensivem internationalem Wettbewerb um Nahrungsmittel mit niedrigen Preisen gefangen bleiben. Aus dieser Sackgasse führt nur eine Agrar- und Ernährungswende, bei der die Landwirte eine Schlüsselposition haben, aber es gibt für jeden einzelnen weiteren Akteur bereits viele Handlungsansätze dafür – sie müssen nur umgesetzt werden. Gisela Bräuninger, Wackernheim

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