brief des tages:
Kabel aus China, Schrauben aus Mexiko
„Drei Gründe für ein Lieferkettengesetz“, taz vom 11. 9. 19
Die Kabel aus China, die Schrauben aus Mexiko, die Bleche aus Weißrussland, die Elektronik aus Japan, die Reifen aus Spanien, einige Motorteile aus Frankreich, Draht aus Sizilien, Polsterstoffe aus Rumänien, Lackfarben aus Ungarn, Stahl aus Usbekistan, Kunststoffe aus Polen und so weiter.
Aus allen Herrgottsländern werden die Zulieferteile nach Deutschland transportiert und zu einem Produkt zusammengebaut. Der Stempel „Made in Germany“ schmückt dann das Klimakatastrophenprodukt. Die Politik spricht von Globalisierung und den damit verbundenen Herausforderungen. Die globalen Lieferketten verursachen in erster Linie die Klimakrise. An den Autobahnrasthöfen zeigt sich der Lkw-Wahnsinn. Statt noch mehr Lkw-Parkplätze zu schaffen, sollte man schwerpunktmäßig den Güterverkehr auf die Schiene lenken. Der Hebel muss dort angesetzt werden, wo die Hebelwirkung am größten ist. Was macht die Politik? Sie möchte Ölheizungen verbieten und lädt die Verantwortung wieder einmal bei den Bürgerinnen und Bürgern ab. Es soll auch wieder einmal alles teurer werden. Siegmar Unger, Hollstadt
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