brief des tages:
Schröders Agenda-Politik verfolgt die SPD
„Nicht alles, was AfD-Wähler stört, ist fiktional“, taz vom 6. 9. 19
Der Leiter der Forschungsgruppe Wahlen, Matthias Jung, sagt im taz Interview:
„Wer in der Mitte gewinnt, kann die eigenen Konzepte umsetzen. Gerhard Schröder hat das damals kapiert.“ Und Jung meint, die SPD wollte „lieber zurück in die glückselige Gewerkschaftsidylle des 20. Jahrhunderts. Mit einem klaren Mitte-Kurs hätte sie ihre Verluste an die Linkspartei kompensieren können.“
Wie bitte? Ohne die verhängnisvolle Agenda Politik Schröders, die Arbeitslose sanktioniert, anstatt anständige Arbeitplätze zu schaffen, gäbe es die Linkspartei im Westen gar nicht. Den Verursacher des Desasters zum Problemlöser zu erklären, ist schon sehr schräg. Das Problem der SPD ist eher, dass sie sich vom Schröderkurs und von der Union nicht deutlich abgesetzt hat. Aus der „schwarzen Null“ ist eine „rot-schwarze Null“ geworden – das zeigte schon Ihr taz-Kommentar „Olaf Schäubles Wahlbetrug“ in der taz vom 3. 5. 18.
Es wird gespart, gespart, gespart – während die Infrastruktur verrottet.
Eduard Belotti, Augsburg
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