brief des tages:
Kohlekommission verdient Boykott
„Ein Vorgeschmack auf erwartete Großproteste“, taz vom 27. 8. 18Der jahrtausendealte Hambacher Wald beherbergt über einhundert geschützte Arten und gilt längst als einzigartig. Trotz dieser Umstände vernichtet der Konzern RWE den Wald, um Braunkohle zu fördern. Junge Aktivisten besetzen schon seit über sechs Jahren einen Teil des Hambacher Forsts, um dagegen zu protestieren. Viel zu oft werden sie als militante Ökoterroristen verschrien und kleingeredet. Da frage ich mich als Bewohner von Mutter Erde, wer hier der Terrorist ist. Für mich ist der Feind der Konzern, welcher trotz genug Kohlereserven und geplantem Kohleausstieg 2022, diesen einzigartigen Wald zerstören will. Ein Konzern der Dörfer vertreibt und Menschen ihrer Heimat beraubt. Und dieser Konzern, RWE, sitzt nun in der Kohlekommission der Bundesregierung und besitzt die Frechheit, während laufender Gespräche zum Kohleausstieg ein weiteres Ökosystem seiner Gier nach Profit zu unterwerfen. Ich kann die Enttäuschung der Umweltverbände in der Kommission verstehen und befürworte die Boykottierung dieses Ausschusses ausdrücklich.
Martin Klingenheben, Bonn
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