brief des tages:
Amazon boomt, Kaufhof geht ein
„Kaufhofs rasanter Weg in die Krise“, taz vom 13. 4. 18
Dass ein breites Angebot niemanden mehr interessiere, wie der Düsseldorfer „Handelsexperte“ behauptet, stimmt ja nicht. Amazon boomt, Otto ganz ähnlich, und im Zuge von Bürgerbeteiligungsverfahren werden Markthallen direkt im Veedel installiert. Und schlecht ausgestattet sind Karstadt und Kaufhof nicht. Daran kann es also nicht liegen.
Die Wettbewerbsbedingungen sind stattdessen schlecht, wenn die Konkurrenz damit werben darf, alles gehe bequem vom Mobilgerät und werde vor die Tür geliefert. Ein ganz ähnlicher Schwindel quält auch die Bahn, solange subventionierte Billigfluglinien Vorteile genießen. Man muss also die Bedingungen ändern: So wie das Kerosin zu besteuern wäre, muss man auch den unsäglichen Verpackungsmüll und Diesellieferverkehr von Amazon bekämpfen. Das senkt die Feinstaubbelastung, weil die Menschen das Kaufhaus per ÖPNV ansteuern. Und auch wenn die Fashion-Schmetterlinge weiterhin von Boutique zu Boutique flattern, wird die Kundschaft, die ein gut bestücktes Angebot und kundige Verkaufsberatung nutzt, nicht verschwinden. Peter Dahlhaus, Köln
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