bredenplatz-bebauung : Gäste statt Ginkgo
Die gute Nachricht: Es gab einen Wettbewerb. Zweitens, noch besser: Die Richtigen haben ihn gewonnen. Dass für die Bebauung des Bredenplatzes ein Entwurfswettbewerb durchgeführt wurde, ist – trotz zentraler Lage und städtebaulicher Bedeutung – leider keine Selbstverständlichkeit.
Kommentar von Henning Bleyl
Siehe „Umgedrehte Kommode“. Die verdienstvolle „Bremer Erklärung“ von 2005, derzufolge ab einem Volumen von 1,5 Millionen Euro ausgeschrieben werden muss, gilt nur für die Stadt selbst samt ihrer Gesellschaften.
Wenn der nur um Haaresbreite unterlegene Entwurf der Berliner Grüntuch & Ernst gewonnen hätte, stünde auf dem Bredenplatz bald eine fürchterliche Post-Backsteingotik – St. Martini gegenüber wäre wohl freiwillig in die Weser gekippt. Gott sei Dank dürfen stattdessen Haslob & Kruse ihr luftiges Gebilde, ein Dreieck mit abgeschnittener Ecke, auf den Platz setzen – womit sie ihre Erfolgstrilogie nach Gewinn von Teerhofbebauung und Universum-Erweiterung komplettieren. Dass ein Bremer Büro bei europaweiten Contests dermaßen abräumt, ist auch wiederum bemerkenswert.
Bedauerlich bleibt, dass Bremen einen Platz verliert. Für den Grünenkamp hat die Stadt von Beck‘s wenigstens noch 5,5 Millionen Euro bekommen. Der Bredenplatz geht fast gratis weg.