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Archiv-Artikel

boykott der swb Konjunktur für Klimaschoner

Bei der SWB werden Zweifel geäußert, ob die – zugegeben noch kleine – Kündigungswelle wirklich schon eine „Abstimmung mit den Füßen“ gegen ihr Kohlekraftwerk ist. Ganz unberechtigt sind diese Zweifel nicht. Doch darauf kommt es gar nicht an. Wahr ist: Auch außerhalb Bremens wechseln viele StromkundInnen zu Produzenten ökologischer Energie, die nicht zur Kohle- oder Atomindustrie gehören.

Kommentar von Christian Jakob

Und ob es nun wegen Vattenfall geschieht oder der SWB: Das Signal bleibt dasselbe. Mehr Menschen als je zuvor entscheiden sich dafür, das zu tun, was Umweltverbände seit langem fordern: Den Atomausstieg selber zu machen. Und den Kohleausstieg gleich mit.

Eine Milliarde Euro will die SWB für das Kraftwerk ausgeben. Mit zunehmender Dauer des Moderationsverfahrens kommen womöglich noch Konventionalstrafen hinzu. Mit dieser Summe ließen sich in Bremen eine Menge Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien bauen, die genau das einlösen würden, was sich die SWB als Slogan auf die Fahnen schreibt: „Verantwortung für ein modernes Leben“ wahrzunehmen nämlich. Die Behauptung, dass ohne Kohlestrom in Norddeutschland bald wegen Strommangels die Lichter ausgehen, kann man getrost ins Reich der Lobby-Legenden verweisen.