berlin 2004: schulden, chancen, scherereien : Krankheit und Kinder kosten
Neues Jahr, neues Glück. Für die Berliner heißt es aber erstmal, tiefer in die Tasche zu greifen. Wir sagen in einer kleinen Serie, was teurer wird, worauf man sich freuen kann und was sich sonst noch ändert. Heute: Kitas und Gesundheit.
Die Eltern hat das neue Jahr schon bös erwischt: Schon zum ersten Januar sind die Kita-Gebühren teurer geworden, Eltern müssen seit einigen Tagen tiefer für den Nachwuchs in die Tasche greifen. Der Höchstsatz ist von 290 auf mehr als 400 Euro im Monat gestiegen – dieser happige Zuschlag trifft besserverdienende Familien mit mehr als 81.060 Euro Jahreseinkommen. Denn, natürlich, sind die neuen Gebühren sozial gestaffelt, betont der zuständige Bildungssenator Klaus Böger: Wer bis zu 26.339 Euro brutto verdient, bleibt weitgehend verschont. Tipp: Wer an der Grenze liegt, sollte mit dem Chef sprechen.
Rabatt bekommt auch, wer mehrere Kinder auf einmal betreuen lässt. Zwillinge, ach was, Fünflinge können sich lohnen.
„Ich bin krank“ – dieser Ausspruch könnte sich 2004 zum elitären Statement entwickeln. Denn Kranksein wird teuer: Neben der Praxisgebühr von zehn Euro pro Quartal, muss künftig für jedes verschriebene Medikament zehn Prozent zugezahlt werden. Das werden mindestens fünf, aber maximal zehn Euro sein. Nichtverschreibungspflichtige Medikamente werden nicht mehr erstattet. Trost: Dafür hat Gesundheitsministerin Ulla Schmidt endlich den Versandhandel von apothekenpflichtigen Medikamenten erlaubt.
Die Zuzahlungen für Brillen fallen ebenfalls weg. Nur Kinder und Jugendliche sowie schwer Sehbehinderte haben auch weiterhin Leistungsanspruch. Auch ein Krankenhausaufenthalt oder die Nutzung häuslicher Krankenpflege wird teuer: Hier müssen zehn Euro pro Tag zugezahlt werden. Die Zuzahlungen sind auf höchstens 28 Tage, also 280 Euro, begrenzt. ANN
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