berichtigung:
Gestern war die Rede von Adorno, der einst eine Kritik von Herbert Müntzels Zyklus für Männerchor „Die Fahne der Verfolgten“ nach einem Gedichtband von Baldur von Schirach schrieb. Diese Rezension von 1934 wird von rechten Theoretikern, die sich einen gefährlichen, Tradition und Gesellschaft zersetzenden „Kulturmarxismus“ imaginieren, gerne als Beweis dafür betrachtet, dass die Frankfurter Schule ein ebenso totalitäres Projekt wie der Marxismus sei. Habe Adorno hier doch Gedichte von Hitlers Jugendkulturführer Baldur von Schirach abgefeiert. So einfach ist die Sache selbstredend nicht, was deutlich wird, wenn man Adornos Text examiniert. Aber vielleicht Anstoß, mal wieder die wunderbaren „Minima Moralia“ zu lesen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen