piwik no script img

■ beiseiteTheater I

Nun geht es wahrscheinlich doch weiter am Metropol Theater: Nach Eröffnung des Gesamtvollstreckungsverfahrens will die Kulturverwaltung die Wiedereröffnung der seit August geschlossenen Operettenbühne auf schnellstem Weg vorantreiben. Kultursenator Radunski (CDU) sei jetzt handlungsfähig. „Allen Unkenrufen zum Trotz wird die Kulturverwaltung zeigen, daß es möglichst bald am Metropol Theater weitergeht“, so Pressesprecher Wallrabenstein. Die bisher eingegangenen 29 Bewerbungen seien bereits geprüft. In Absprache mit dem vom Amtsgericht eingesetzten Konkursverwalter Leonhardt müsse entschieden werden, in welcher Konstellation das Haus in Zukunft bespielt wird. Von den Interessenten kämen fünf Bewerber in die engere Wahl. Radunski habe in der Vergangenheit mehrfach betont, wie wichtig es sei, am Metropol Theater weiterhin Operette zu spielen. Als „böswillig“ bezeichnete Wallrabenstein in der Öffentlichkeit angestellte Vergleiche mit dem vor vier Jahrengeschlossenen Schiller Theater. Trotz der schwierigen

Verhandlungen mit der Finanzverwaltung stünden im nächsten Jahr für das Metropol Theater 29 Millionen Mark Subventionen bereit. Auch für dieses Jahr sei noch eine Restsumme vorhanden. 1997 hatten der vor reichlich einem Jahr privatisierten Bühne noch 33 Millionen Mark zur Verfügung gestanden. Nach dem Rücktritt von Intendant René Kollo, der sich mit der Kulturverwaltung nicht über den geplanten Abbau der staatlichen Zuschüsse einigen konnte, waren dem Theater zum 31.7. zunächst sämtliche Zuwendungen gesperrt worden. Eine Wiedereröffnung vor Weihnachten unter der Bedingung, daß eine solide künstlerische und wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden werde, sei „nicht ausgeschlossen“.

Als erster konkreter Schritt müsse in den Senat eine Vorlage für einen neuen Betreiber eingebracht werden. Die rund 380 Mitarbeiter der Bühne sind seit Mitte August von der Arbeit freigestellt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen